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Tipps für Angehörige
Es ist wichtig, dass die Familie ihrem Angehörigen hilft. Sie sollten dabei aber seinen Wunsch nach Selbstständigkeit respektieren.
Apoplexie

Tipps für Angehörige

Angehörige von Patienten mit Apoplexie sollten im Umgang mit dem Patienten geschult werden und erfahren, wie sie die Vermeidung einer weiteren Apoplexie unterstützen können. Sowohl der zeitliche Aufwand als auch die psychische Belastung für den betreuenden Angehörigen sollten stets bedacht werden. Viele Angehörige sind im ersten Moment mit der neuen Situation überfordert. Umso wichtiger ist es, dass sie bei der Pflege des Patienten nicht ihre eigenen Bedürfnisse außer Acht lassen. Denn die Ausgeglichenheit des pflegenden Angehörigen wirkt sich nicht nur positiv auf sich selbst sondern auch auf den Umgang mit dem Betroffenen aus.

Die erste Zeit nach der Entlassung aus der Klinik

Die erste Zeit nach der Entlassung wird von vielen Betroffenen und ihren Angehörigen als beschwerlich erlebt. Wenn der Patient wieder zu Hause ist, fühlt er sich oft allein gelassen und mit den täglichen Verrichtungen überfordert. Deshalb sollte vorher geklärt werden, ob alle Beteiligten damit einverstanden sind, dass die Familie dem Patienten bei der Pflege und anderen Tätigkeiten hilft.

Die Angehörigen erleben zeitliche Einbußen, vor allem, was die Freizeit betrifft. Sie haben oft weniger Kontakt zu Freunden. Dies kann unter Umständen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Angehörigen haben. Angehörige sollten sich deshalb nicht davor scheuen, auch selbst Hilfe und Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Besonders die gefühlsmäßigen und psychischen Veränderungen des Patienten machen vielen Angehörigen zu schaffen. Mithilfe der Ärzte und Pflegenden sollten Hilfen organisiert werden, z. B. Pflegegeld. Auch gibt es kostenfreie Kurse für pflegende Angehörige.

Wie können Angehörige dem Patienten helfen?

Die Angehörigen sollten dem Patienten mit Apoplexie zwar zur Seite stehen, ihm aber nicht jede Aufgabe abnehmen. Denn nur das andauernde und wiederholte Üben kann dazu beitragen, verloren gegangene Fähigkeiten wiederzugewinnen. Eine übertriebene Umsorgung kann den Patienten unter Umständen noch hilfloser machen. Besonders bedeutsam ist in diesem Zusammenhang, dass der Patient weiß, dass er es versuchen darf – und auch scheitern darf.

Wenn man mit dem von einer Apoplexie Betroffenen redet, sollte man mit ihm wie mit einem Erwachsenen sprechen. Einbußen im sprachlichen Vermögen bedeuten nicht automatisch auch Einbußen beim Denken. Man sollte Geduld zeigen, ihm Mut machen und unterstützen, auch in seiner Unabhängigkeit. Angehörige können dazu beitragen, dass sich die psychische Verfassung des Patienten verbessert.

Fedor Singer